Kodierfachkraft in München

EIN TAG IM KRANKENHAUS BARMHERZIGE BRÜDER MIT…

…der Kodierfachkraft Frau Lehmann.

Nach der Wende wollte die in Cottbus geborene Ines Lehmann eigentlich Grafikerin werden. Doch ihre Mutter hatte andere Pläne: Eines Tages fand sich die 16-Jährige im Vorstellungsgespräch für die Ausbildung zur Krankenschwester wieder. Eigentlich wollte Ines Lehmann auch in ihr Haus in Cottbus einziehen, dass sie damals mit Ihrem Mann gebaut hatte. Doch das Leben steuerte sie erneut in eine andere Richtung: Heute lebt und arbeitet Frau Lehman als Kodierfachkraft 580km von Cottbus entfernt im Krankenhaus Barmherzige Brüder in München, hat ihren Kasack gegen Zivilkleidung eingetauscht, schläft morgens auch mal aus, jongliert mit Codes und betreibt dabei nicht selten Detektivarbeit.

Guten Morgen, Frau Lehmann! Es ist 9 Uhr. Im Krankenhaus Barmherzige Brüder hier in München geht es geschäftig zu. Um wieviel Uhr hat denn heute morgen Ihr Wecker geklingelt?

Das ist das Schöne an meinem Beruf: ich kann morgens den Wecker auch einfach mal klingeln lassen. Früher war ich als Krankenschwester mittendrin im Trubel. Mit Frühdienst und Nachtschicht, Arbeit zu Silvester und Weihnachten, an Wochenenden und Feiertagen. Seitdem ich als Kodierfachkraft in München arbeite, gestalte ich mir meinen Tag selbst. Von 9-16 Uhr ist meine Kernarbeitszeit, doch solange ich in diesem Zeitraum verfügbar bin, kann ich mir morgens auch mal Zeit lassen. Als ehemalige Krankenschwester weiß ich diese Flexibilität, das selbstverantwortliche Arbeiten, Homeoffice-Tage und den geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus vielleicht noch mehr zu schätzen als die meisten Menschen, für die das ja heute ganz normal ist.

Sie sind ehemalige Krankenschwester und kommen eigentlich aus Cottbus – und die Geschichte, warum Sie heute als Kodierfachkraft in München ausschlafen, beginnt mit einer großen Bauchentscheidung.

Es war die Zeit der Wende, viele unserer Freunde trieb es in den „Wilden Westen“. Doch mein Mann und ich bauten uns im flachen Brandenburg ein Haus. Es war Sommer, und wir saßen vor unserem gerade fertig gewordenen Eigenheim. Da überkam es mich: „Das gibt es doch jetzt nicht – wollen wir wirklich in diesem Dorf sitzenbleiben? Das hier sind doch nur Steine, unsere Seelen sind hier noch gar nicht eingezogen. Wir sind jung, und ich will raus in die Welt – wenigstens in die neue Welt von Deutschland! Weißt du was? Lass uns doch einfach fortgehen!“.

Kodierfachkraft bei ihrer Arbeit

Was für ein Mut! Und so kam es dann ja auch. Wieso nach München?

Ich war zur Fortbildung in München gewesen und fand die Stadt wunderschön. Die Isar, die Innenstadt, das Studentenleben, die Museen und Konzerte. Ich wollte das alles erleben. Wir hatten gar nicht damit gerechnet, dass wir so schnell Antworten auf unsere Bewerbungen in München bekämen. Doch ehe wir uns versahen, ließen wir unser altes Leben zurück und fanden uns am anderen Ende von Deutschland wieder. Die Entscheidung von damals haben wir nie bereut.

Sie haben in Brandenburg eigentlich den Beruf der Krankenschwester gelernt, doch arbeiten heute als Kodierfachkraft im Krankenhaus Barmherzige Brüder in München. Was macht man eigentlich als Kodierfachkraft in München?

Das werde ich oft gefragt. Ich selbst hatte keine Vorstellung davon, was eine „Kodierfachkraft in München“ sein sollte, als ich vor ungefähr 15 Jahren das gleichnamige Stellengesuch in einem kleinen Blättchen entdeckte. Darunter wurde mit geregelten Arbeitszeiten gelockt und dabei nur angemerkt, dass medizinisch vorgebildete Menschen gesucht würden. So entdeckte ich den damals noch vollkommen unbekannten Beruf der Kodierfachkraft in München und machte die entsprechende Weiterbildung. Wir Kodierfachkräfte sind alle Querseinsteiger und lernen den Beruf entweder im Job oder durch eine Fachschulung.

Klingt ja kryptisch.

Und das im wörtlichen Sinne: Wir Kodierfachkräfte verschlüsseln Diagnosen in Ziffern, die den Krankenkassen ein möglichst umfassendes Bild über die vorgenommenen Prozeduren verschaffen, und über die das Krankenhaus seine Leistungen abrechnet. Doch ich sitze dabei als Kodierfachkraft nicht nur am Computer, sondern bin im engen Austausch mit den Ärzten und Pflegekräften und generell viel auf Station unterwegs.

Sie kodieren also jede Prozedur und jede Diagnose – als Kodierfachkraft in München müssen Sie wirklich jedes Detail im Blick haben.

Zwar treffen mich die Patient:innen nie persönlich, doch ich lerne sie trotzdem aus medizinischer Sicht gut kennen: Ich erstelle ein umfassendes diagnostisches Bild über jeden Menschen, der hier auf die Intensivstation kommt. Dazu beschaffe ich mir Informationen, lese Laborberichte und spreche mit unseren Ärzten und Pflegekräften. Als ehemalige Krankenschwester habe ich außerdem die medizinischen Kenntnisse, mir den Patienten – also seine Werte – auch selbst anzuschauen. Manche Kleinigkeiten gehen im stressigen Alltag auf Station unter, oder werden nicht eigens schriftlich dokumentiert. Manchmal muss ich mir deshalb aus den Daten einer Patientenakte – wie z.B. hier dieser Kurve, die einen niedrigen Blutdruck anzeigt und der Gabe dieses bestimmten Medikaments – selbst meine Schlüsse ziehen. Als Kodierfachkraft ist es mein Job, über alles Bescheid zu wissen, was passiert – und es zu kodieren. Ich mag es, mich richtig in einen Fall einzugraben. Je dicker die Akte, desto besser. Es hat schon was von Detektivarbeit.

Jetzt ist es 12 Uhr. Auf Ihrem Detektiv-Schreibtisch stapeln sich die Akten, doch als Kodierfachkraft laufen Sie immer noch durch die hin und her rennenden weißen Kittel. Vermissen Sie manchmal Ihren Kasack (Kittel)?

Ich vermisse es manchmal, vorne an der Front zu sein. Aber den Kasack? Nein! Den vermisse ich nicht. Einer der vielen Vorzüge meines Berufs als Kodierfachkraft hier in München ist es, dass ich morgens nicht nur aufstehen kann, wann ich möchte, sondern auch meine eigene Garderobe wähle. Während wir als Krankenschwestern sogar den Ehering ablegen mussten, laufe ich heute so durch die Gänge, wie es mir gefällt.

Kodierfachkraft bei ihrer Arbeit

Und wie gefällt es Ihnen, als Kodierfachkraft durch die Gänge der Barmherzigen Brüder in München zu laufen?

Wir Kodierfachkräfte verdienen das Geld fürs Haus. Das ist eine große Verantwortung, und zu Stoßzeiten geht es hier heiß her. Aber seit 7 Jahren entscheide ich mich jeden Tag fürs Krankenhaus Barmherzige Brüder in München. Für mich war es ein absoluter Glücksfall, dass ich mich hierher beworben habe. Ich fühle mich unter uns Arbeitsbienchen wohl. Auch wenn wir als Kodierkräfte am Krankenhaus Barmherzige Brüder in München genauso viel zu tun haben wie an anderen Häusern, achten wir auch darauf, dass wir im guten Kontakt miteinander sind. Unsere Geschäftsführerin sitzt z.B. auch bei uns auf Etage, und weil wir beide große Blumenliebhaberinnen sind, finden wir immer die Zeit für einen kleinen Plausch über Blumen. Als Team greifen wir uns gegenseitig unter die Arme. Und ich habe, wie ich finde, die nettesten Ärzte in ganz München auf Station.

Ein tolles Team macht besonders in stressigen Phasen viel aus, das ist klar.

Und wie. Die Ärzte und Pflegekräfte kommen von selbst auf mich zu: „Ines, was bauchst du? Wo können wir etwas makern, damit du es besser findest?“ – Nein, da kann ich mich wirklich nicht beschweren. Dass ich mich als Kodierfachkraft bei den Barmherzigen Brüdern in München so wohlfühle, liegt aber auch am Haus selbst. Wenn ich hier morgens mit dem Radl auf dem Schlossrondell ankomme, ist es wie auf einer Bergwanderung: Jeder, der mir begegnet, grüßt mit einem freundlichen Lächeln. Hier im Haus herrscht einfach eine gute Atmosphäre. Und nicht zuletzt habe ich einen wunderbaren Weg in die Arbeit, mit dem Fahrrad Sommer wie Winter aus Sendling am Waldfriedhof die Fürstenrieder hinunter bis hier zum Nymphenburger Schloss. Ich fahre gern in die Arbeit, und ich komme hier gern an – egal wie viele Akten auf mich warten.

Frau Lehmann, für heute haben Sie als Kodierfachkraft in München die Akten geschlossen. Und wenn ich so an Ihre Geschichte mit Ihrem Haus in Brandenburg zurückdenke, muss ich sagen: Sie waren immer schon gut im Aktenschließen!

Ach wissen Sie, eine Rückfahrkarte gibt es doch immer. Man muss im Leben die Segel eben nach dem Wind drehen. Dann hat man auch gute Chancen dort anzukommen, wo man hingehört.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls besten Wind und stets eine Handbreit Wasser unterm Kiel, Frau Lehmann! Machen Sie’s gut!

Ahoi!

Sie sind bereits eine Kodierfachkraft in München? Oder wollen wie Frau Lehmann ein Wendemanöver hinlegen und als Kodierfachkraft bei den Barmherzigen Brüdern in München anfangen? Schicken Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen, und lernen Sie vielleicht schon bald Ihre Kollegin Frau Lehmann persönlich kennen. Wir vom Krankenhaus Barmherzige Brüder in München freuen uns auf Sie!

Zu dem Arbeitsbereich Management & Verwaltung