Fach-Krankenschwester in München

EIN TAG IM KRANKENHAUS BARMHERZIGE BRÜDER MIT…

…der Fach-Krankenschwester für die Pflege in der Onkologie Ramona Christ.

Das Schwert, das Herz: „Das Herz befehle.“ So sagte es der Ordensgründer der heilige Johannes von Gott – und so rezitiert es die beinahe ebenso namensträchtige Frau Christ in unserem Gespräch über ihren Arbeitsalltag am Krankenhaus Barmherzige Brüder in München. Denn das Herz befahl schon damals, als ihr im freiwilligen sozialen Jahr der Tomaten-Fisch eines angeschlagenen Patienten mit der Entscheidung, Krankenschwester zu werden, gleichsam auf die Füße fiel: „Auch das kann ich aushalten.“
In den darauffolgenden Jahren konnte die gebürtige Berlinerin deutlich mehr, als auszuhalten. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete sie auf der internistischen Privatstation der Gastroenterologie des Dritten Ordens in München und sehnte sich dort zur Jahrtausendwende nach Veränderung. Da sagte ihre Mutter, die an der Pforte der Krankenhaus Barmherzige Brüder arbeitete: „Bewirb dich doch hier. Hier ist es schön.“
Heute, über 20 Jahre später, grüßt Frau Christ wie eh und je morgens an dieser Pforte, bevor sie sich als Krankenschwester der Onkologie um Krebspatienten und als zentrale Praxisanleiterin um die zukünftigen Pflegefachfrauen und -männer kümmert, die in ihre Fußstapfen treten.

Guten Morgen, Frau Christ! Es ist ja beinahe eine Schnitzeljagd, Sie zu finden. Sind Sie denn immer so viel unterwegs?

Wir drei Fach-Krankenschwestern der Onkologie sind tatsächlich viel auf Wanderschaft im Krankenhaus, denn wir besuchen unsere Patienten auf allen Stationen. Wird ein Krebs-Patient etwa an der Blase operiert, finden wir ihn in der Urologie. Unsere Aufgabe als Onko-Krankenschwestern ist es dann, unser Fachwissen und unsere Erfahrung in der Krebstherapie überallhin dort mitzubringen, wo der Patient gerade behandelt wird.

Als Fach-Krankenschwester der Onkologie spannen Sie also das Netz zwischen Krebstherapie, Pflege und den behandelnden Ärzten aller Fachrichtungen. Was sind hier Ihre wichtigsten Aufgaben?

Vor allem 3 Dinge: Fragen, Zuhören und Aufklären. Ich lese morgens zwar als erste Tat die Akten mit Diagnosen und Arztbriefen. Aber mein Ausgangspunkt ist immer der Mensch. Also tigere ich los, um die neuen Patienten auf verschiedenen Stationen zu begrüßen oder bekannte Patienten zu besuchen. Dieser Austausch ist sowohl für den Erkrankten als auch für uns als Onko-Krankenschwestern von großer Wichtigkeit. Hier erfahre ich, was der Mensch vor mir bereits erlebt hat, was er mitbringt. Wieviel Kraft er gerade hat, und welche Sorgen. Im persönlichen Kontakt mache ich mir ein erstes Bild von seiner seelischen und körperlichen Verfassung. Dieses wertvolle Wissen fließt in unser erstes Basis-Screening ein, auf dessen Grundlage ein individueller Behandlungsplan für den Patienten erstellt wird. In unserer wöchentlichen Tumor-Konferenz geben wir als Onkologie Fach-Krankenschwestern dann unsere Einschätzung und Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.

Sie sind der Bezeichnung nach Krankenschwester, aber Ihre Aufgaben sehen ganz anders aus als die einer Krankenschwester auf Normalstation. Wie sind Sie zu diesem speziellen Berufszweig gekommen?

Wie die Jungfrau zum Kinde: am Donnerstag fragte man mich, ob ich Lust hätte, die Weiterbildung als Fach-Krankenschwester für die Pflege in der Onkologie zu machen. Und am Montag saß ich in der Schule. Eine Entscheidung aus dem Bauch heraus, die mir eine neue Welt eröffnet hat, und die ich nicht bereut habe. Damals wusste ich nicht so ganz, was auf mich zukommen würde. Doch ich bin anders aus 2 Jahren Fachausbildung zur Onkologie-Krankenschwester herausgekommen, als ich an diesem Montag hineingegangen bin. Nicht nur was das Fachliche betrifft – auch mit einer anderen Lebenseinstellung.

Würden Sie mir diese verraten?

Das Leben ist im Fluss. Es bringt nichts, sich dagegen zu stemmen, das kostet nur Kraft. Es ist manchmal besser, sich tragen zu lassen und auch darauf zu vertrauen, dass das Wasser immer seinen Weg findet.

Aber manchmal muss man auch das Steuer in die Hand nehmen: Frau Christ, wie schafft man das, eine Ausbildung neben dem Beruf und noch dazu als alleinerziehende Mutter?

Mit viel Unterstützung von tollen Vorgesetzten und Kollegen, Disziplin, Freude an der Sache und guter Organisation. Es war nicht leicht – aber man kriegt alles hin, wenn man nur wirklich will und ein Ziel hat. Das gebe ich auch unseren Azubis immer mit auf den Weg. Besonders heute, wo die Pflege als Beruf mit schlechten Arbeitsbedingungen und Stillstand in Verbindung gebracht wird, kann ich aus meiner eigenen Erfahrung sagen: In diesem Beruf liegt ein großer Schatz verborgen, doch man muss selbst die Anstrengung auf sich nehmen, ihn zu suchen. Es gibt so viele Wege, sich als Krankenschwester weiterzuentwickeln – und für mich kaum einen erfüllenderen Beruf. Ich gehe jeden Morgen gerne in die Arbeit. Das Krankenhaus und meine Kollegen sind eine zweite Familie für mich.

Und wie sieht es mit Ihrer Work-Life-Balance aus, Frau Christ?

Heute, wo das Stichwort „Work-Life-Balance“ so stark im Fokus steht, vergessen wir manchmal, dass Arbeit auch Leben ist. Sich hier rundum wohlzufühlen und gemeinsam mit seinem Team etwas Sinnvolles tun, das am Ende des Tages einen Unterschied macht. Das gehört für mich eben auch zu einem guten Leben dazu.

Und wieso haben Sie sich für dieses Leben nun genau das Krankenhaus Barmherzige Brüder in München ausgesucht?

Ich könnte mir nicht vorstellen, als Krankenschwester an einem großen anonymen Krankenhaus zu arbeiten. Hier kennen wir uns alle persönlich, von der Reinigungskraft bis zur Chefetage. Schon beim Hereinkommen spürt man den offenen und guten Umgang, den wir hier alle miteinander pflegen. Das heißt nicht, dass wir uns nicht auch ehrlich gegenübertreten können oder auch mal in die Haare kriegen. Aber man legt allgemein großen Wert darauf, auch den kleinsten Konflikt ehrlich aus dem Weg zu räumen. Heute geht es in der Welt viel um Zahlen, Wettbewerb und Status. Aber wir gehen hier morgens alle in ein Krankenhaus, das sich dem Leitspruch verschrieben hat: „das Herz befehle“. So arbeite ich hier mit Herz und Seele seit mittlerweile 23 Jahren.

Frau Christ, es ist 12 Uhr. Langsam beginnt auch der Magen, zu befehlen. Ich danke Ihnen herzlich für die Einblicke einer Krankenschwester für die Pflege in der Onkologie am Krankenhaus Barmherzige Brüder in München. Und wünsche Ihnen guten Appetit!

Vielen Dank, das wünsche ich Ihnen auch!

Sie haben Ihre Ausbildung als Krankenschwester / Krankenpfleger gemacht und suchen nach einer Stelle in München, in der Herz und Seele in der Jobbeschreibung stehen? Schicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen ans Krankenhaus Barmherzige Brüder in München und lernen Sie Frau Christ und ihre Kolleg:innen kennen. Wir freuen uns auf Sie!

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